FERRI ARCHITEKTEN
Haus Seiler-Junker Energetische Sanierung 2014
Modellprojekt:
Ziel ist, den KfW-55 Standard im Bestand deutlich zu unterschreiten und 90% Einsparung gg Bestand.
Das Konzept: eine ausgewogen gedämmte Gebäudehülle mit einer optimierten Wärmebrückenberechnung aller Details, kombiniert mit einer effizienten Anlagentechnik mit hohem regenerativen Anteil. Das Objekt stammt aus den 60er und entspricht in seiner Bauweise dem klassischen Bestand aus dieser Zeit.
Erneuerbare Energien
Durch den Einsatz des Solarheizkessels Solvismax in Kombination mit 8 Stck entspiegelten Flachkollektoren wird ein Deckungsanteil der Heizung von ca. einem Drittel erreicht, bei der WW-Bereitung weit über die Hälfte. Durch die Einbausituation des Heizmoduls innerhalb des Speichers werden die Leitungsverluste extrem minimiert.
Anlagentechnik
Die KWL erfolgt mit einem Lüftungsgerät mit Feuchte-Rückgewinnung und einem vom Passivhaus zertifiziertem Wärmebereitstellungsgrad von 93%. (Weltweit Bestwert). Der pelletbetriebene Solarheizkessel Solvismax übernimmt die solarunterstütze Heizung und WW-Bereitung. Durch die Einbausituation des Heizmoduls innerhalb des Speichers werden die Leitungsverluste extrem minimiert.
Konstruktion
Es wird ein WDVS WLG 032 20cm dick eingebaut, KD mit 12cm u. OGD mit 24cm werden ebenfalls gedämmt, die Laibungen der Fenster werden farblich abgesetzt. Fenster mit Uw 0,85 und WET mit Ud 1,4. Alle Wärmebrücken wurden berechnet und die Bauteile optimiert, um die Wärmeverluste zu minimieren. Unterseiten der Treppenhausflure und Terrassen werden durchgängig gedämmt, Vordach abgetrennt und ersetzt.
Kosten
Das Objekt weist einen hohen Rückstau an Reparaturen auf, mit DH und Nachtspeicheröfen ist die Technik absolut obsolet. Mit der energetischen Sanierung wird das Gebäude optisch aufgewertet und einen hohen Wohnkomfort erreicht. Die Baukosten für die energetische Maßnahme betragen ca. 190.000,-. Es werden Fördermittel von der KfW, EOR und BafA beantragt.
Sommerlicher Wärmeschutz
Als Beschattung werden elektrisch betriebene Rollläden verwendet, die sich in außenliegenden Rollladenkästen befinden, diese sind wärmebrückenfrei konstruiert.
Sonstiges
Das Zweifamilienhaus stammt aus dem Jahr 1962. Es entspricht in seiner Bauweise dem klassischen Gebäudebestand von Ingelheim, der in den 60er Jahren erbaut wurde. Die energetische Sanierung dieses Gebäudes, das repräsentativ für viele andere Häuser ist, würde zur Nachahmung anregen.
CSF5 Neubau Bad Kreuznach 2006
Kompaktbericht Energiegewinnhaus/Plusenergiehaus Casa Solare Ferri 5
Eckdaten (Stand 2008):
Wohnfläche 116qm Ve 424cbm
Qp’’ EnEV 2014 86,6 kWh/m2a Ht’ Ref. 0,412 W/m2K
Endenergie: 1635 kWh/a
Ertrag PV-Anlage: 1930 kWh/a
Strom- Jahresüberschuss: 295 kWh/a
Konstruktion:
Das 4,80 m breite Haus wurde in vorgefertigter Bauweise auf einem Betonboden mit Streifenfundamente im rückwärtigen Teil des Grundstücks aufgestellt.
Die tragende Konstruktion ist in KVH 6/12 als Holzrahmen-Bauweise hergestellt, mit 12cm Hanfdämmung ausgedämmt und mit einer 6cm Holzweichfaserplatte verkleidet und verputzt. Innenseitig wurde die Installationsebene ausgedämmt, die Innenwände in Trockenbauweise als Ständerwände ausgeführt. Das flach geneigte Pultdach wurde mit der Dachabdichtungsbahn Sarnafil abgedichtet, auf dieser sind 4 PV-Elemente montiert worden, mit einer Gesamtleistung von 2,18 KWp.
U-Wert des Fußbodensaufbaus 0,14 W/m2K
U-Wert der Außenwand 0,19 W/m2K
U-Wert des Dachs 0,15 W/m2K
Fenster:
Deckend lackierte Holzfenster mit 3-fach-Isolierverglasung Ug: 0,6 W/m2K. Uw je nach Fenstertypologie 0,71 W/m2K bis 1,10 W/m2K
Haustechnik:
Heizung, WW-Bereitung und Lüftung:
Zum Einsatz kommt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron, Zentrales Lüftungsgerät LWZ 303 SOL mit 2 Solarkollektoren für Heizungsunterstützung und Warmwasserbereitung. Die Lüftungsanlage ist mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Die Zuluft erfolgt in allen Wohnräumen.
Das Haus erhielt das
Energie-Plus-Gütesiegel
des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz 2008
sowie
die Plakette des Deutschen Solarpreises 2009